Das ist Alltag in Österreichs Schulen. Aus den Schulbüchern, die jedes Jahr fleißig bestellt werden, wird kaum gelernt. Meist sind sie entweder zu weitschweifig geschrieben oder der vom Lehrer gerade benötigte Inhalt ist, wenigstens in der gewünschten Form, nicht im Buch. Die Frage ist berechtigt, warum Schulbücher überhaupt noch bestellt werden.
Es war halt immer schon so. Also wird fleißig - es war halt immer schon so - haargenau das aufgeschrieben, was der Lehrer diktiert. Langsam, damit auch jedes Wort in den Heften der Schüler landet.
Und wozu? Damit man es zum Test auswendig lernen kann. Warum? Ist egal. Hauptsache, beim Test steht genau das, was Stunden zuvor schon notiert wurde.
Wer jetzt denkt, ich spreche nur von "Nebenfächern", der irrt. In den Fremdsprachen müssen für Schularbeiten "Phrasen" auswendig gelernt und dann natürlich im Text verwendet werden.
Ich würde gern jemanden sehen, der in Italien zwar sagen kann, dass er die "folkloristischen Shows nicht authentisch" findet, aber leider nicht nach dem Weg fragen kann.
Doch das ist ein Sinnbild für unser Schulsystem. Effektivität? Sinn? Auf die Noten kommt es an.
So kommt es, dass junge Stundenten zwar genau wissen, wann welcher Physiker gelebt hat und welche bahnbrechenden Erkenntnisse wir ihm verdanken. Aber die Hintergründe bleiben schleierhaft.
Bei der Vorlesung wird - was getan? Seitenweise mitgeschrieben.
Denn der Professor an der Uni wiederholt seine Sätze nicht fünfmal. Also muss man jedes Wort mitschreiben, weil man ja nicht mitkriegt, was wirklich wichtig ist. Hat man ja nie gelernt.
Und so steuert unser Schulsystem immer weiter weg von der Realität, wie ein Schiff, dessen Kompass nicht funktioniert. Doch statt all dies gründlich zu überdenken, sitzen im Bildungsministerium Menschen, die schon seit Ewigkeiten keinen Schultag mehr miterlebt haben.
Nun, Frau Schmied, falls Sie das lesen: Heft raus und mitschreiben!
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-A A +A21. Juni 2011 - 9:43
Hefte heraus!
Philipp Leherbauer
Hefte heraus und aufschreiben!
Das ist Alltag in Österreichs Schulen. Aus den Schulbüchern, die jedes Jahr fleißig bestellt werden, wird kaum gelernt. Meist sind sie entweder zu weitschweifig geschrieben oder der vom Lehrer gerade benötigte Inhalt ist, wenigstens in der gewünschten Form, nicht im Buch. Die Frage ist berechtigt, warum Schulbücher überhaupt noch bestellt werden.
Es war halt immer schon so. Also wird fleißig - es war halt immer schon so - haargenau das aufgeschrieben, was der Lehrer diktiert. Langsam, damit auch jedes Wort in den Heften der Schüler landet.
Und wozu? Damit man es zum Test auswendig lernen kann. Warum? Ist egal. Hauptsache, beim Test steht genau das, was Stunden zuvor schon notiert wurde.
Wer jetzt denkt, ich spreche nur von "Nebenfächern", der irrt. In den Fremdsprachen müssen für Schularbeiten "Phrasen" auswendig gelernt und dann natürlich im Text verwendet werden.
Ich würde gern jemanden sehen, der in Italien zwar sagen kann, dass er die "folkloristischen Shows nicht authentisch" findet, aber leider nicht nach dem Weg fragen kann.
Doch das ist ein Sinnbild für unser Schulsystem. Effektivität? Sinn? Auf die Noten kommt es an.
So kommt es, dass junge Stundenten zwar genau wissen, wann welcher Physiker gelebt hat und welche bahnbrechenden Erkenntnisse wir ihm verdanken. Aber die Hintergründe bleiben schleierhaft.
Bei der Vorlesung wird - was getan? Seitenweise mitgeschrieben.
Denn der Professor an der Uni wiederholt seine Sätze nicht fünfmal. Also muss man jedes Wort mitschreiben, weil man ja nicht mitkriegt, was wirklich wichtig ist. Hat man ja nie gelernt.
Und so steuert unser Schulsystem immer weiter weg von der Realität, wie ein Schiff, dessen Kompass nicht funktioniert. Doch statt all dies gründlich zu überdenken, sitzen im Bildungsministerium Menschen, die schon seit Ewigkeiten keinen Schultag mehr miterlebt haben.
Nun, Frau Schmied, falls Sie das lesen: Heft raus und mitschreiben!
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By admin - 4. November 2010 - 22:49
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